Amalthea, ihres Zeichens letztes Einhorn, ist mit ihrer Einzigartigkeit im Reinen. Endlich. Früher war ihr Anders-Sein vor allem ein Allein-Sein. Oft trug sie ihre Mähne hochgesteckt und verdeckte ihr Horn, um zur Pferdeherde dazuzugehören. Doch irgendwann hatte Amalthea die Nüstern voll vom ewigen Verstecken. Lieber einsames Einhorn als falscher Hase, dachte sie, öffnete ihre Mähne und trug ihr Horn fortan gut sichtbar. Das war Pionierarbeit. Denn im Tierreich gibt es viele, die sich verstellen, um dazuzugehören. Doch als diese Tiere sahen, wie stolz Amalthea ihr ureigenes Einhornhorn herumtrug, verloren sie selbst die Angst vorm Anders-Sein. Sie waren nicht mehr allein, sondern gemeinsam einzigartig, also zweizigartig, dreizigartig, zigzigartig. Und das letzte Einhorn hatte endlich seine Herde gefunden.